100 Jahre      Mikrobiologische Vereinigung München e. V.     1907 - 2007
 


Schnell fixieren. Fixmittel für unterwegs.

Von Klaus Henkel


Wer Pflanzenteile mit einem Verfahren bearbeiten möchte, das eine Fixierung voraussetzt, halte sich - auch draußen im Feld auf einer Sammelexkursion an die Regel: Entweder sofort fixieren oder gar nicht. Die chemisch-physischen Veränderungen setzen sofort nach Entnahme eines Pflanzenteils ein, nach dem Abschneides eines Blattstückchens, dem Durchschneiden eines Stengels usw. Dabei geht es nicht um 10 Minuten mehr oder weniger, sondern um Sekunden. Man sollte deshalb ein Pflanzenteil nur abnehmen und zuschneiden, wenn das Gläschen mit der Fixierflüssigkeit bereits zur Aufnahme geöffnet ist. Bei Pflanzenteilen mit einer festeren Kutikula, wie bei Blättern aller Art, achte man darauf, daß alle Seiten des zu fixierenden Stückes sauber mit einer Rasierklinge geschnitten sind und kein natürlicher Blattrand mehr vorhanden ist. Andernfalls dringt die Fixierlösung nicht rasch und gleichmäßig von allen Seiten ein. Wenn man Blätter unbedingt mit einer Schere schneiden möchte, sollte das Blattstück so groß bemessen werden, daß es zu Hause noch mit einer Rasierklinge oder einem scharfen Skalpell kleiner geschnitten werden kann, weil die Randzellen an der Schnittkante durch den Scherenschnitt gequetscht und deshalb unbrauchbar sind.

Für anatomische Beobachtungen eignen sich als Universal- Fixiermittel hervorragend:

  • AFE (90 ml Ethylalkohol 70%ig, vergällt, 5 ml Formol (35-40%ig), 5 ml Eisessig)

    - oder -
  • Pfeiffersches Gemisch (30 ml abs. Methylalkohol, 30 ml Formol, 30 ml roher oder gereinigter Holzessig)

In beiden Fixierlösungen können botanische Objekte nahezu unbegrenzt aufbewahrt werden, also jahrelang. "Pfeiffer" eignet sich besonders gut für Kryptogamen aller Art (Algen, Moose, Farne usw.), für Pilze und für höhere Pflanzen, die von parasitischen Pilzen befallen sind, aber auch für die meisten anderen Pflanzenteile.



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